Liebe/r healing formula User.in,

wir Menschen sind Herden-Tiere. Wir brauchen den Schutz der Gruppe, die sozialen Bindungen und das Verständnis füreinander. Aber das reicht nicht. Weil wir nur zur Hälfte Herdentiere sind. Zur anderen Hälfte sind wir Einzelgänger. Sozial versus autonom.

In den meisten Lebensläufen siegt die Herde, das Gemeinsame. Selbst die Menschen, die sich einsam fühlen, sind einsam, weil sie sich nach Gemeinschaft sehnen. In den sozialen Medien spiegelt sich der Druck, „dazuzugehören“ besonders intensiv. Wir alle sind immer in der Gefahr, von der Droge Gemeinschaft abhängig zu werden. Wir können dann nicht mehr gut allein sein.

Vielleicht fragst du dich, was ist Schlimmes daran, sich auf das Gemeinsame zu fokussieren? Die Antwort heißt: nichts, solange du dich als Herdentier definierst. Wir Menschen sind allerdings Übergangswesen – auf dem Weg von der Abhängigkeit in die Autonomie oder auch Freiheit genannt. Meditation ist nach meiner Erkenntnis die beste Methode, die Balance zwischen Wir und Ich zu managen. Es ist kein Zufall, dass nahezu alle bedeutenden Zen-Meister Phasen als Eremit bewusst gesucht haben. Es ist das Training, mit sich alleine sein zu können. Nun können und wollen nicht alle Eremit (m-w-d) werden. Das Meditieren in der Gruppe ist deshalb der einfachste Weg, gemeinsam das Allein-Sein zu üben.

Achte einmal darauf, dann wirst du bei deiner nächsten Gruppen-Meditation irgendwann feststellen, dass alle zu schwarzen Schafen werden.

Gassho
Paul

P.S.: In Kürze erscheint ein Update der hf-App mit der neuen Funktion „Mit anderen meditieren“.


Jeden Mittwoch ‚Zen und Yoga Update‘, 18:15 Uhr bis 19:30 Uhr (Ausklang bis 19.45 Uhr) auf Zoom >>>